Giacomo Cappellin gründete 1925 auf der Insel Murano bei Venedig – dem traditionsreichen Zentrum der italienischen Glasherstellung – eine Kunstglasmanufaktur, die bereits 1933 wieder aufgelöst wurde. Blieben viele Glasbläser Muranos in den 1920er Jahren den traditionellen Techniken verhaftet, setzte sich Cappellins Firma unter künstlerischer Leitung Vittorio Zecchins durch transparente, monochrom getönte, in der Soffiato-Technik geblasene Gläser wie diese Vase ab. Trotz ihrer Schlichtheit wohnt der Vase durch die bernsteinfarbene Tönung und die ausladend bauchige Form eine starke Präsenz inne.
Erworben aus der Sammlung Peter Sylvester, Leipzig, 1977.